Das JahrgangsÜbergreifende Lernen an der EGS Kerpen

 

Seit der Umstellung des Unterrichtssystems im Jahr 2004 vom jahrgangsbezogenen auf das jahrgangsübergreifende 1 bis 4 hat sich die Arbeit mit unseren Kindern grundlegend verändert. Wir arbeiten innerhalb der jahrgangsübergreifenden Klassen viel intensiver mit den einzelnen Kindern und können verstärkt auf ihre Bedürfnisse eingehen. So hat unsere Rolle als Lehrerin nicht mehr nur eine lehrende, sondern auch im stärkeren Maß eine beratende und vermittelnde Funktion bekommen. Wir finden es ganz entscheidend, von den Kindern nicht nur als Autoritätsperson angesehen zu werden, sondern auch als jemand, der rät, hilft und sich für die Belange der Kinder einsetzt.

 

Im JÜL sollen die Kinder Spaß und Freude am Lernen haben, indem sie selber Dinge ausprobieren können, ihre Aufgaben selbstständig zu organisieren lernen und ein Gespür für ihre individuellen Möglichkeiten erlangen. Dass Kinder lernen, bis zu einem gewissen Grad, Verantwortung für ihr Lernen und ihre Aufgaben zu übernehmen, finden wir wichtig und es stellt in unseren Augen eine gute Vorbereitung für ihre weitere Schullaufbahn dar.

 

Das jahrgangsübergreifende Lernen hat auch zur Folge, dass die Kinder eine höhere soziale Kompetenz entwickeln. Wir empfinden es sehr positiv, wenn die Kinder sich im Unterricht gegenseitig helfen oder die Erstklässler bereits wenige Wochen nach der Einschulung so im Klassenverband integriert sind, als wären sie schon immer dabei gewesen.

 

Pro Schulwoche hat jedes Kind, egal ob Erst- oder Viertklässler, 18 Wochenstunden JÜL-Unterricht. Darin inbegriffen sind die Fächer Deutsch, Mathematik, Sachunterricht, Musik, Kunst und eine Stunde JÜL-Sport. Die Kinder arbeiten hier zum Beispiel an individuellen Arbeitsplänen in den Fächern Mathematik und Deutsch, lernen aber  auch gemeinsam an Themen und Projekten. Jedes Kind hat hier die Möglichkeit, auf seinem eigenen Niveau zu arbeiten.


Der jahrgangsbezogene Kursunterricht

Neben dem jahrgangsübergreifenden Lernen gibt es auch die Notwendigkeit, wichtige Themen (zum Beispiel die Einführung des Zahlenraums bis 100) jahrgangsbezogen einzuführen, um ihnen genügend Zeit und Raum zu geben – mehr, als im JÜL möglich wäre. Daher gibt es ebenfalls den Kursunterricht, in dem wichtige Kernthemen in Mathematik und Deutsch, aber auch teilweise im Sachunterricht (Fahrradtraining 4. Schuljahr zum Beispiel) eingeführt werden, die dann im JÜL durch Weiterarbeit intensiviert und vertieft werden. Dazu kommen dann noch zusätzliche jahrgangsbezogene Kursstunden in den Fächern Religion, Englisch (ab zweiten Halbjahr des ersten Schuljahres) und Sport.